Liebe Larissa
Hier möchte ich dir erzählen,wie dein Weg in die große weite Welt begann.
Noch bist du in meinem warmen Bauch drin und dieser ist schon richtig groß und schwer,Ich bin in der 41 SSW und es ist der 20.10.2004 um 7Uhr in der Früh.
Ich wachte mit ziehen im Bauch und Rücken auf und blieb noch was im Bett liegen.Es waren wehen.Dann stand ich auf und machte in der Wohnung alles sauber und ordendlich,denn ich wusste,nun willst du aus meinem Bauch heraus.
Nach dem Frühstück bin ich in die Badewanne gegangen um zu sehen,ob die Wehen dann verschwinden oder on sie bleiben.Sie blieben.
Dein Papa wollte sofort mit mir zum Krankenhaus fahren,aber ich wollte noch nicht.
Nach dem Bad habe ich mich was auf meiner Couch gelegt und versucht etwas zu schlafen.Dieses ziehen wurde allerdings etwas stärker.Ich versuchte mich zu entspannen.
Gegen 15Uhr konnte ich leider nicht mehr liegen und ich machte mich fertig für das Krankenhaus.Der Trolly ist schon gepackt,darin sind auch deine Sachen,die du anziehen wirst,wenn du mit nach Hause kommst.
Um 16 Uhr sind wir im Krankenhaus angekommen und gingen in den Kreissaal.
Dort wurde ich untersucht und es wurde mir ein Zugang in meinem Arm gelegt,für eine Infusion und Spritzen,die ich evt.benötige,wenn es mir oder dir schlechter gehen sollte.
Mein Muttermund ist ein cm geöffnet und dein Köfpchen ist noch nicht tiefer gerutscht in meinem Bauch,das heisst,das dein Köfpchen nicht fest im Becken sitzt.
Dann konnte ich auf ein Zimmer,wo mein Bett schon stand.Papa räumte meine Sachen in den Schrank und ich legte mich ins Bett.Es war da schon spät.
In der Nacht zum 21.10.2004 war das ziehen im Bauch und Rücken nocht mehr so doll und ich konnte schlafen,denn ich brauchte schlaf um genug Kraft zu haben,wenn du auf die Welt möchtest.
Am morgen habe ich gefrühstückt und es wurde noch mal CTG gemacht.
Das CTG (Cardiotokograph) ist ein Herzton-Wehenschreiber, der über zwei auf dem Bauch befestigte Elektroden und einen Schallempfänger (Mikrophon oder Ultraschallkopf) die Wehenstärke und die kindliche Herzschlagfrequenz aufzeichnet.
Das CTG zeigte regelmäßige Wehen an und der Arzt sagte mir,das ich heute noch mein Baby bekomme.Ich freute mich,denn ich konnte es nicht mehr länger abwarten,dich ganz fest in meinen Armen zu halten.
Ich wurde untersucht und mein Muttermund ist 2cm geöffnet.Ich hatte mit mehr gerechnet.Es ging nicht vorran und es war schon später Abend.Dein Papa hat mich getröstet und ist dann nach Hause gefahren.
Am Freitag den 22.10.2004 wurde ich um 2 Uhr in der nacht wach und die Wehen waren noch stärker und ich konnte nicht mehr im Bett liegen bleiben.
So bin ich aufgestanden und bin auf der Station herumgelaufen,habe mich was in die Buffetecke gesetzt und eine Zeitschrift durchgeblättert.Dann um 5 Uhr war ich mit den Nerven ganz am Ende und bat die Nachtschwester,einen Arzt zu holen,denn ich wollte ja wissen,ob diese wehen nicht wieder umsonst sind.
Es kam eine Ärztin,sie untersuchte mich und der Muttermund zeigte keine änderung und dein Köpfchen war immer noch nicht tiefer gerutscht.
Ich war sehr traurig,denn mich verliessen schon meine Kräfte und ging in meinem Zimmer,legte mich ins Bett und weinte.
Um 7 Uhr kam die Hebamme zu mir auf Zimmer,setzte sich auf meinem Bett und tröstete mich und machte mir Mut.Sie schlug mir vor,mit in den Kreißsaal zu kommen und dann mal schauen,was wir so tun können.Ok,ich schluchzte noch ein wenig und bin dann in den Kreißsaal.Conny die Hebamme machte CTG und die wehen waren regelmäßig,aber nicht so stark,das sie den Muttermund öffnen können.
Conny verließ kurz den Kreißsaal und sprach mit dem Chefarzt,was man tun könnte.
Die Hebamme kam wieder zu mir und machte mir den Vorschlag,meine Fruchtblase, die dich umhüllt,zu öffnen,damit die wehen stärker werden und ich dich heute noch in meinem Armen halten kann.Ich sah Hoffnung und stimme zu,
Dann durfte ich noch für eine Stunde ins Zimmer und Frühstücken.Papa war schon auf dem Weg zu mir in Krankenhaus.Als er da war,erzählte ich ihm vom vorhaben und er freute sich sehr.Ich knabberte noch was an meinem Körnerbrötchen,was ich mir von Buffet geholt habe und trank den Kaffee aus und hüpfte noch schnell unter die Dusche.
Dann um 10 Uhr gingen Papa und ich mit dir in meinem Bauch in den Kreißsaal.
Ersteinmal bekam ich einen Einlauf,das fand ich erst zimlich unangenehm,aber es war ja nur warmes Wasser.Ich lag auf dem Kreißbett und merkte dann,das ich zur Toilette muss.Diese war zum Glück im Kreißsaal und ich ging zur Toilette.Papa wartete draussen und machte schoneinmal alles fertig für deine Anmeldung.
Als ich dann fertig war,musste ich mich wieder aufs Bett legen und die Hebamme legte mir das CTG an und öffnete mit einem langen Stab dann die Fruchblase.Das Fruchtwasser lief ab.
Kurze Zeit später merkte ich,wie die Wehen stärker wurden.Die Hebamme untersuchte mich nocheinmal und der Muttermund ist nun 3 cm geöffnet.Aber leider reichten die Wehen noch nicht ganz und ich bekam einen Wehentropf,damit die Wehen stärker werden.
Das taten sie auch,auweia waren sie stark.Ich veratmete fleissig eine Wehe nach der anderen.Wir konnte deine Herztöne hören und dir ging es gut.
Dann war es kaum noch auszuhalten,die Wehen waren durch den Tropf so starkmdas ich sie nicht mehr richtig veratmen konnte und ich mich ständig verkrampfte und nicht locker beiben konnte.
Ich verlangte nach einer PDA.
Die Abkürzung PDA steht für die "Periduralanästhesie" - auch "Epiduralanästhesie" genannt. Diese Form der Anästhesie erlaubt eine örtliche Schmerzausschaltung während der Geburt. Rund ein Viertel aller Schwangeren machen heute davon Gebrauch.
Der Narkosearzt kam dann auch zu mir in den Kreißsaal und klärte mich auf,er erzählte mir,das es Risiken beim legen einer PDA geben kann,muss aber nicht.Er selber legt schon viele Jahre Gebärenden PDA und es ist nie was passiert,auch gab es keine Nebenwirkungen wie Kreislaufprobleme und Übelkeit.
Der Narkosearzt sagte mir auch,das ich es auch ohne PDA schaffen werde und ich es mir nocheinmal überlegen sollte.Ok,hatte mich dann so entschlossen,das ich es ersteinmal ohne versuchen werde.
3 Stunden hatte ich dann durchgehalten und jede Wehe schön veratmet.Aber leider ging es irgendwann nicht mehr,war total müde,hatte die Nacht vorher so gut wie nicht geschlafen und die Wehen kosteten mich die letzten Kräfte.Somit entschied ich mich dann doch für die PDA und der Narkosearzt und Assistent kamen dann wieder in den Kreißsaal.
Dein Papa und die Hebamme mussten den Kreißsaal verlassen und es wurde alles vorbereitet für die PDA.Der Kreißsaal sah dann aus wie ein Operationssaal.
Ich war ganz ruhig und entspannt,aber dennoch unsicher.Ich bekam einen weissen OP Kittel an und musste mich am Rand vom Kreißbett setzen.Meine Füße hatte ich dann auf einer Fußbank gestellt.Meine Hände legte ich auf meinem Schoß und machte einen Buckel und drückte meinen Kopf auf meine Brust,so wie es ging.Ich hörte einfach nur auf die Anweisungen vom Assistenten und blieb ganz still,bewegte mich nicht.Dieser stand vor mir und legte dabei seine Hände auf meine Schultern.Hintermir war der Narkosearzt und sagte mir immer,was er machen wird,so war ich vorbereitet auf das was kommt.Bei einer Wehe sollte ich mich immer melden.
Erst bekam ich Jod auf meinem Rücken,war etwas kalt,dann suchte er mit den Fingern die Stelle,wo die PDA gelegt werden soll und gab mir dort eine Betäubungsspritze.Diese habe ich so gut wie nicht gespürt.Dann kurze Zeit später drückte es etwas und der Narkosearzt sagte,"so wir sind fertig".Ich war total erstaunt,es war überhaupt nicht schlimm,nur es dauerte eine Ewigkeit,so kam es mir jedenfalls vor.Anschließend bekam ich EKG und der Katheder wurde mir an meiner linken Schulter mit einem Klebeband festgeklebt,damit er nicht so lose ist.Dann Spritzte mir der Narkosearzt das Schmerzmittel durch den Katheder und sagte mir,das es sein kann,das mir schlecht und Schwindelig werden kann und ich mich dann aber melden soll.Etwas schwach war ich. Es wirkte,die Wehen waren wie weggeblasen und mein Popo wurde etwas heiss.Die PDA Ärzte verabschiedeten sich von mir und Hebamme und dein Papa durften wieder zu mir.
Ich hatte dann etwas schlafen können und 2 Stunden später bekam ich Presswehen,diese spürte ich und das nachspritzen hatte nicht mehr geholfen,was auch so sein sollte.
Ich wurde nocheinmal untersucht und der Muttermund war 7cm geöffnet und dein Köpfchen war immer noch nicht tiefer gerutscht.
Es kam eine Ärztin und der Oberarzt hinzu,ich musste mich auf die Seite legen,Beine auseinander und feste drücken,nach untern schieben.Dies tat ich,mit aller Kraft.So konnte ich mit meiner Kraft dein Köpfchen nach unten schieben und den Muttermund weiter öffnen lassen.Dein Papa wisch mir immer wieder mein Gesicht mit einem kühlen Waschlappen ab und streichelte mich.
Es kam eine Presswehe nach der anderen und ich legte mich auf den Rücken,zog meine Beine fest an meiner Brust,dein Papa stützte meinen Kopf und ich presste was das Zeug hält.
Damit ich in den Presspausen,Wehenpausen etwas Entspannung bekam,machte der Oberarzt Akupressur auf meiner Stirn,was ich nur noch so halb mitbekam.
Ich presste weiter und gab alles,meine ganze Kraft die ich noch hatte,ich presste solange bis du dann um 16:53Uhr das Licht der Welt erblicktest.
Du wurdest mir dann sofort auf meine Brust gelegt und ich sah dich dann zum erstenmal.Du bist so hübsch und richst so gut,du fühlst dich ganz warm an.Ich weinte vor Erschöpfung und vor lauter Glück.Papa streichelte dich und nahm mich ganz fest im Arm.
Wir waren überwältigt.
Dann kamen meine Eltern,deine Oma und dein Opa, und deine Schwester Denise in den Kreißsaal und bergrüßten dich.Dein Opa nahm mich in den Arm und sagte "Danke"Er war ja so stolz auf dich,auf sein drittes Enkelkind.
Dein Papa hat dann die Nabenschnur,mit dieser warst du noch mit mir verbunden,durchtrennt und nahm dich im Arm und badete dich.
Dann wurdest du gewogen und gemessen und untersucht.Es war alles in Ordnung,du bist Gesund.
Ich war müde,konnte meine Augen nicht mehr lange offen halten.Dein Papa legte dich zu mir ins Bett und ich legte dich an meine Brust,damit du was trinken konntest.
2Stunden verbrachten wir noch im Kreißsaal zur Beobachtung und dann ging es auf die Station und Zimmer und wir haben erstmal geschlafen.
Wir sind so Glücklich,das alles gutgegangen ist und dich endlich bei uns haben!